TEN

Der Ursprung der TEN (Traditionelle Europäische Naturheilkunde) findet sich in der mesopotamischen Kultur um 4000 – 3000 vor Christus. Hinweise finden sich ebenfalls im alten Aegypten ab ca. 2500 vor Christus. Die alte Heilkunst war auch stark von der griechischen Philosphie und Ethik geprägt: ca. 400 vor Christus formulierte Hyppokrates die bis heute für die TEN gültige Humorallehre (auch Säftelehre genannt).

Galenos verfasste im 2. Jahrhundert nach Christus die Humorallehre in eine schriftliche Form. Mit der Ausdehnung des Christentums in Europa wurde die medizinische Versorgung der Bevölkerung mehr und mehr durch Klöster übernommen was um 1100 nach Christus durch die Kirchenobrigkeit verboten wurde.

Paracelsus sammelte im 16. Jahrhundert das Wissen der Landbevölkerung und beschrieb auch das Zusammenspiel von Mikrokosmos und Makrokosmos.

Mit Virchov’s Zellularpathologie folgt im 19. Jahrhundert der „Wechsel“ von der Humoralmedizin zu der heutigen Schulmedizin.

Und doch, oder gerade wegen diesem Wechsel hat die Humoralmedizin auch in der heutigen Zeit mehr denn je ihre Daseinsberechtigung.

Einer der grossen Unterschiede zwischen TEN und Schulmedizin ist die Sicht auf Gewebe und Organe. Nach dem Verständnis der TEN sind Organe Werkzeuge welche bestimmte Funktionen im Gesamtsystem Mensch erbringen. Es steht also nicht der Zustand des Organs im Fokus sondern dessen Funktion oder Fehlfunktion im Kontext des Gesamtsystems.

Im Zentrum der TEN stehen verschiedene Grundelemente wie Humoralmedizin, Reizlehre, Signaturenlehre, Temperamenten- und Konstitutionslehre, Alchemie, etc. Dazu kommen dann verschiedene diagnostische Möglichkeiten wie Irisdiagnostik, Harnschau, Pulsdiagnostik, Zungendiagnostik, Reflexzonendiagnostik, etc.

Zusammen mit der Anamnese ergibt sich ein Gesamtbild des Patienten / der Patientin. Auf Basis des Gesamtbildes wird dann eine individiuelle Therapie festgelegt welche sich z.B. aus Phytotherapie, Ab- und Ausleitungsverfahren, manuellen Therapien und Ernährung zusammensetzen kann.